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Pilotprojekt

Der Grundstein für die Arbeit des Kinodoktor

Es war wohl eines der ehrgeizigsten Projekte der Neustart Kino AG Kino, BkF, HDF Kino GbR im Rahmen von Neustart Kino. Innerhalb des Projektzeitraums von Ende 2022 bis zum 30. Juni 2023 wurden die 13 teilnehmenden Pilotkinos vom Kinodoktorteam besucht, um durch strukturierte Gespräche im Rahmen eines Peer Review Verfahrens Potentiale des Kinos individuell zu erkennen, Stärken weiterzuentwickeln, aber auch Schwächen zu entdecken und kreative Lösungsvorschläge zu offerieren.

Die Covid-19-Pandemie hatte der gesamten Kinobranche stark zugesetzt. Die Einnahmeverluste während des Lockdowns, das Ausbleiben von Premiumware für die Filmtheater, der Vertrauensverlust der Zuschauer*innen in geschlossene Orte - all das hat das Geschäftsmodell in den letzten Jahren auf eine harte Probe gestellt.

Der Neustart konnte daher nicht allein durch finanzielle Unterstützungen gelingen, auch wenn diese die existenzielle Basis darstellten. Ergänzend zu der Bedeutung von Programmkuration und lokalem Marketing benötigen die Betriebe Unterstützung bei Professionalisierung, Mitarbeiterschulungen und dem Aufbau neuer Geschäftsmodelle, um sich einerseits zu erholen, andererseits zu transformieren und last not least für kommende Krisen wappnen zu können. Die Initiative Kinodoktor - Qualitätsmanagement für Kinos will einen entscheidenden Beitrag zur Professionalisierung und Optimierung der Kinos und der Branche leisten.

 

Innerhalb des Pilotprojekts wurde ein nachhaltiges Qualitätsmanagement für Kinos etabliert, das die besuchten Kinos befähigt, sich als soziokultureller Ort durchzusetzen. Die Schwerpunktthemen hierzu wurden in einem Workshop auf der Leipziger Filmkunstmesse 2022 in Kooperation mit dem Netzwerk der Landkinos erarbeitet.

 

Die nächste große Aufgabe für den Kinodoktor ist es, Konzepte zu erarbeiten, wie das Modell ab dem Jahr 2025 in den Regelbetrieb überführt werden könnte - und mit diesen zu überzeugen.

Diese Herausforderung wird - auch dank einer Förderung der FFA - ab April 2024 beherzt angegangen.

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Drei Schritte zum Projekterfolg

Entwicklung, Pilotphase, Befähigung

Hauptthemenbereiche der Audits sind: Kundenzufriedenheit / Aufenthaltsqualität /// Marketing / (digitale) Kundenbindung /// Programmstruktur / -profil /// Personalgewinnung und -bindung /// Betriebswirtschaft / Rentabilität /// Publikumsentwicklung und Zielgruppenanalyse /// Profilschärfung der eigenen Kinomarke sowie Kommunikations- und Organisationsstrukturen. Besonderen Wert wird zudem auf Nachhaltigkeit im Kino gelegt und auf ökologische Mindeststandards.

Entwicklung eines Fragebogens, der sich an ausgewählten Elementen der DIN EN ISO 9001 für Qualitätsmanagement - angepasst an Kinobetriebe - orientiert.  Erarbeitet wurden objektive und allgemein gültige Kriterien, die die Einzigartigkeit der einzelnen Unternehmen individuell berücksichtigen.
Pilotphase mit Peer Review Verfahren / Audits in 13 Kinos in ganz Deutschland und einer anschließenden Analyse der Herausforderungen und Chancen sowie einer umfangreichen Auswertung mit SWOT-Analyse und konkreten Vorschlägen endete am 30. Juni. Die Überführung in den Regelbetrieb soll jetzt ermöglicht werden.
Von den 11 Teilnehmern an der Weiterbildung zum Kinodoktor konnten bereits 7 als Auditoren für die zukünftige Weiterführung des Projektes zertifiziert werden. Der Gedanke des Peer Review Verfahrens im kollegialen Dialog mit unterschiedlichen Kompetenzteams trägt das Projekt.
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Kompetenz

Nur wenn die auditierenden Kolleg*innen kompetent sind, kann ein erfolgreiches Gespräch im KIno stattfinden. Da im Idealfall zwei Auditor*innen den Prozess begleiten, profitieren die Kinobetriebe von gesammelter Erfahrung in verschiedenen Bereichen. Sachkundigkeit wurdeden Teams  in allen Fällen bescheinigt.

Projektcontrolling

Zu jedem Projekt sollte auch ein Projektcontrolling gehören. So haben wir auch beim Projekt „Kinodoktor-Qualitätsmanagement für Kinos“ im Anschluss an die Besuche vor Ort insgesamt zwei Befragungen durchgeführt. Der Zeitpunkt T1 lag dabei 7-14 Tage nach dem Audit. T2 ist hingegen der Zeitpunkt nach Versand des Berichtes - ca. 6-8 Wochen nach dem Audit.

Der Zweck war neben einer messbaren Wirksamkeit des Projektes auch die Erfassung eines strukturierten Feedbacks. So konnte die Projektgruppe um Valeska Hanel die Rückmeldungen auswerten und auch die Zukunftsfähigkeit eines solchen Vorhabens bewerten.

Die Ergebnisse haben die Erwartungen der Projektgruppe deutlich übertroffen. So sind es zum Teil sogar 100% eindeutige Rückmeldungen. Hier eine Vorauswahl der Ergebnisse der Befragungen.

Massnahmen

Ziel des Audits ist es, die Kinos zu unterstützen, sich zu professionalisieren und Stärken herauszuarbeiten sowie Herausforderungen konkret anzugehen, Hierzu schlagen die Kinodoktoren Massnahmen vor. Alle besuchten Kinos haben sich vorgenommen, einige oder viele der Vorschlage anzunehmen und in die Tat umzusetzen

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Weiterempfehlung

Die Zufriedenheit der meisten besuchen Kinobetriebe macht sich auch an der Überzeugung fest, den Kinodoktor anderen Betreiben weiterzuempfehlen. Dies ist besonders wichtig, um zu zeigen, dass das Projekt auch in Zukunft interessierte Kinos gewinnen wird.

Regelbetrieb

Alle Kinos wünschen sich eine Überführung der Pilotphase in den Regelbetrieb. Darüber freut sich das Projektteam besonders und arbeitet daran, dies auch zu ermöglichen.

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Die Gesamtheit der Diagnose-Daten können als pdf downgeloaded werden.

Eindrücke der Kinotour

Die Initiatoren

Die drei Kinoverbände AG Kino - Gilde , BkF und HdF Kino repräsentieren über 95% der deutschen Filmtheater. Sie schlossen sich für das Pilotprojekt zu Neustart Kino AG Kino, BkF, HDF Kino GbR zusammen, mit dem gemeinsamen Ziel, den Kinos in Deutschland bei der Bewältigung der Coronafolgen zu helfen, sie für die aktuellen Herausforderungen zu wappnen und starke Netzwerke zu schaffen, um sie so für die Zukunft Resilienz aufzubauen. Sowohl mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit, als auch mit Blick auf ihre Rolle als soziokultureller Ort.

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Projektteam in der Pilotphase 

Das Kompetenzteam des Pilotprojekts bestand aus den Projektleitern Valeska Hanel und Martin Turowski, beide mit langjähriger Erfahrung in unterschiedlichen Kinos. Die Evaluation des Projektes sowie die Bereiche Qualitätsmanagement und Betriebswirtschaft wurden durch den Qualitätsmanager und Betriebswirt Daniel Charigault unterstützt.

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